Religionsunterricht: Ein Dialog mit Schülern-innen
Unsere Philosophisch-Theologische Hochschule hat eine neue, andere Art des
Schulpraktikums eingeführt. Bisher hat es jeder selbstständig gemacht. Ab diesem Jahr
haben wir angefangen das Schulpraktikum gemeinsam, mit einem Begleiter zu erleben. Wir,
fünf Steyler Studenten, hatten die Gelegenheit unserem Gymnasium in St. Wendel
unser Schulpraktikum zu erleben, das vom 19. Februar bis zum 9. März stattfand. P. Gerd
Birk hat uns dabei begleitet.
Was haben wir dort gemacht? Wir haben alles gemeinsam erlebt und gemeinsam gemacht.
Das war keine bloße Theorie, sondern Theorie und Praxis, Katechetikvorlesung und
Lehrprobe zusammen. Wir haben beim Religionsunterricht hospitiert. Nach jeder Stunde
haben wir die Stunde bewertet: Wie ist die Stunde abgelaufen? War es eine gelungene oder
mißlungene Stunde? Welche Methoden und Mittel hat der Lehrer benutzt und wie war sein
Temperament? Nachher hatte jeder die Gelegenheit selbst zwei Stunden Unterricht zu
halten. Es ist immer anders, wenn man einfach dasitzt und zuhört, als wenn die
Stunde zu führen hat. Jeder von uns hat versucht so gut wie möglich die Stunde mit Hilfe
von P. Birk vorzubereiten, obwohl es nicht jedem immer gelungen war. Aber immerhin
haben wir jedesmal was neues gelernt, neues erlebt.
Was haben wir gelernt? Bei der Auswertung am Ende hat jeder von uns dieses dreiwöchige
Schulpraktikum als eine gelungene Zeit bezeichnet. Das war eine Zeit der Bereicherung und
auch war es eine Herausforderung. Mit unseren begrenzten Deutschkenntnissen war es
nicht einfach Unterricht zu halten. Aber wir haben versucht miteinander
zusammenzuarbeiten und dabei haben wir viel gelernt. Wir haben uns bemüht viele
verschiedene Methoden und Mittel zu verwenden. Die Schüler haben sehr gut mitgemacht,
obwohl wir bei der einen oder anderen Klasse Schwierigkeiten gehabt haben.
Es ist heute eine Herausforderung, Religionsunterricht zu gestalten. Die Frage nach Gott und
Religion ist den Jugendlichen kaum begreiflich. Die Gründe sind verschieden: es kann der
Einfluß der Konsumgesellschaft sein oder der Hintergrund der Familie. Es ist ein
zunehmender Trend, dass die Jugendlichen nach Begeisterung und Vergnügung suchen.
Gerade deswegen geht es beim Religionsunterricht nicht darum, dass etwas vom Buch
gelesen wird oder von irgendwem erzählt wird. Die Frage ist: wie könnten die Schüler
angesprochen werden? Was könnten die Schüler nach Hause mitnehmen und in ihrem
Leben nützlich finden? Während unseres Aufenthalts haben wir einen Geschmack vom
Religionslehrerberuf bekommen.
Unsere Anwesenheit in der Schule hat den Schülern und LehrernInnen Freude gemacht.
Sie hatten uns gut aufgenommen und freundliche Gesten gezeigt. Unsere Mitbrüder im
Haus hatten uns gern gehabt. Das hat unseren Aufenthalt angenehm und erfolgreich
gemacht. Wir sind allen sehr dankbar. P. Birk hat sich sehr viel Mühe gegeben unser
Praktikum zu einem guten Ende zu führen. Wir empfehlen, dass diese Art des Praktikums
weitergemacht wird.
Vijay Kumar Tirkey