Treffen der Formatoren
in Köszeg, Ungarn
(5.-11. März 2001)

Bei diesem Eurotreffen der Formatoren waren wir insgesamt 22 Teilnehmer; einer aus Irland, zwei aus Spanien, einer aus Portugal, drei aus Deutschland, einer aus Österreich, einer aus Ungarn, zwei aus der Slowakei und vier aus Polen, außerdem nahmen teil: P. Kurian vom Generalat, P. Ben Kuhnert als Vortragender, P. Hans Weibel aus der Schweiz als Beobachter von Seiten der Mitbrüder in Berufungspastoral, zwei Schwestern SSpS und zwei Übersetzer. Die Sprachen waren Englisch und Spanisch.

Wir wurden am Nachmittag des 5. März vom ungarischen Provinzial freundlich willkommen geheißen. Er hat auch der Eucharistie zur Eröffnung vorgestanden. Nach dem Abendessen haben wir uns dann kurz gegenseitig vorgestellt.

Die Arbeit begann am Dienstag früh mit einem Referat von P. Kurian. Er hat darauf hingewiesen, dass das Generalat die neuen Versuche mit internationalen Gemeinschaften in Europa mit Interesse verfolgt und die Generalleitung eventuell eine gemeinsame internationale Ausbildungskommunität für Europa oder zumindest Westeuropa begrüßen würde. Wichtig ist es, bei der Ausbildung vor allem auch die Vorbereitung für die Mission in Europa selber gebührend zu beachten.

Anschließend haben die anwesenden Teilnehmer ihre Berichte vorgetragen über die Situation der Ausbildung in ihren jeweiligen Provinzen. Dadurch haben wir ein gewisses Bild von der Lage der Ausbildung der SVD in Europa bekommen. Die Ausbildungsgemeinschaften in Irland, Spanien, Portugal und neuerdings auch Österreich, sind sehr klein, manchmal nur zwei oder drei Fratres.

Die größte Zahl der Fratres in Europa hat weiterhin Polen, Sie haben 51 Fratres im Studium. Unter den Fratres sind außer Polen einer von Weißrussland, drei von Indonesien, einer aus Kroatien und einer aus Russland. Neben den 51 Steyler Fratres studieren in Pieniezno auch vier Studenten aus der Ukraine, von einer St. Andreas Gemeinschaft.

Am 2. Tag hat P. Ben Kuhnert uns zunächst ein paar Gedanken vorgetragen über die Herausforderungen von Internationalität und prophetischem Dialog für die Ausbildung in Europa, die dann später auch in Sprachgruppen etwas besprochen werden sollten zusammen mit Herausforderungen für die Ausbildung in Europa, die sich aus den Berichten ergeben haben.

Am 3. Tag sind wir nach Budapest gefahren, um die dortige Ausbildungskommunität zu besuchen. Sie ist am Rand von Budapest angesiedelt, auf dem Land, das auch früher, vor der kommunistischen Regierung, der SVD gehörte. Von dort aus gehen die Fratres an eine theologische Hochschule, die von den Piaristen geleitet wird, zum Studium. Es ist in den letzten Jahren auf dem Gelände ein neues Haus errichtet worden mit Zimmern für 16 Fratres. Auch das Noviziat ist in diesem Haus. P. Imre Szabo ist sowohl Magister als auch Präfekt. Zur Zeit leben in dieser Gemeinschaft sieben Fratres der SVD.

Am 4. Tag waren wir zunächst in St. Gabriel und haben dort mit den Junioren Messe gefeiert und uns mit ihnen getroffen. Sie haben dort insgesamt acht Junioren, die aus Indonesien, den Philippinen, aus Polen, Paraguay und Brasilien stammen. Fünf studieren an der Uni in Wien Theologie, zwei machen ein Praktikum in der Jugendpastoral und einer ist in seinem Diakonatspraktikum. Das ist die niedrigste Zahl an Junioren, die St. Gabriel jemals hatte.

In Bratislava haben wir zunächst das neue Haus gesehen, das im Bau ist. Es liegt in einer Wohngegend mit Hochhäusern. Dort leben 150.000 Katholiken, die im Moment eine einzige Pfarrei bilden. Bei dem neuen Haus wird daher von der SVD zugleich eine Kirche gebaut für Leute von außen und es besteht die große Möglichkeit, dass eine eigene Pfarrei gebildet und der SVD anvertraut wird. In dem neuen Haus wird es für 40 Fratres Platz geben.

Von dort sind wir dann zu dem Haus gefahren, in dem die Studenten zur Zeit leben, es ist ein normales Familienhaus und die zehn Fratres zusammen mit drei Patres leben dort unter sehr beengten Verhältnissen. Um mit den Studenten zusammensitzen und sprechen zu können, sind wir daher in ein von den Steylern betreutes riesiges Zentrum für Studentenpastoral gefahren. Die SVD hat in der Slowakei, wie gesagt, in diesem Jahr zehn Junioren, einer davon wird dieses Jahr geweiht, vier stehen vor den ewigen Gelübden, einer von ihnen ist Bruder. Neun Mann sind im Noviziat in Vidina und acht im Postulat in Nitra.

Das waren die angenehmen Tage, in denen wir den Neuanfang in Ungarn und der Slowakei sowie, im Kontrast dazu, die etwas niedergeschlagene Stimmung in St. Gabriel erleben konnten.

Am Samstag, dem 5. Tag unseres Treffens, haben wir zunächst in den beiden Sprachgruppen weitergearbeitet und im Licht der bei den Exkursionen gemachten Erfahrungen die bereits angefangenen Themen vertieft. Einige der Gedanken wurden dann in lockerer Form zu einer Erklärung des Treffens zusammengefasst. Der erste Punkt dieser Erklärung formuliert eine Vision von missionarischer Spiritualität. Der zweite Punkt betrifft einen Aspekt dieser Spiritualität, nämlich die Gemeinschaft in internationaler Zusammensetzung. Wir haben betont, dass wir als Formatoren und auch die Gemeinschaften noch manche Hilfe brauchen, um wirklich tiefgehenden Austausch zu ermöglichen und damit tragfähiges Gemeinschaftsleben zu bilden.

Der dritte Punkt spricht von der Bedeutung internationaler Ausbildungsgemeinschaften für die Entwicklung einer erneuerten missionarischen Präsenz der SVD in Europa. Unter anderem haben wir dort eine Reihe von Gründen aufgeführt, die dafür sprechen, solche Gemeinschaften zu haben. Der 4. Punkt regt schließlich eine Bewertung und Auswertung dieser internationalen Ausbildungsgemeinschaften auf europäischer Ebene an.

Am Sonntag, den 11. März, haben wir unser Treffen mit einer Eucharistiefeier abgeschlossen.

P. Georg Kirchberger





An Excerpt of the Statement
of the European Zonal Formators' Meeting
in Koszeg, Hungary, March 5-11

1. Our Vision of Missionary Spirituality

In developing a spirituality of mission, we feel the following elements are vital: that we live in a community inspired by the community of the Trinity, we seek to live and preach the Word of God in openness to its presence in dialogue with other nations, cultures and religions; with the poor and those who are searching in life; we do this in the midst of our own uncertainties and failings, and we try to live it in the context of our own international family as a positive response to all forms of nationalism and racism.

2. Community Building

In international formation communities, we believe that we need methods and means to foster deeper communication among us and a real process of community building. We feel that it is vital to know how to do this from the point of view of skills and processes. But of even greater importance is the development of a deep sharing of life experiences and faith. Simply putting people together, especially those from overseas, is not enough. There needs to be a more pro-active process of building up the community. As formators and communities, we need the help of some experienced people to train us for this. Proposal: that the proposed formators' course include something on the skills of communication and processes that help in fostering real community building.

3. The Importance of International Formation Communities for the development of a renewed SVD Missionary Presence in Europe

We see that the internationalisation of our formation houses in western Europe began with the aim of offering confreres from other countries and continents a good academic formation and first-hand experience of the SVD tradition and the Church in Europe. The presence of students and confreres from other continents help us to discover that internationality is also an essential element of our SVD communities in Europe.